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Die Epidemie, deren Namen wir alle kennen

Nun leben wir schon über ein halbes Jahr damit, wobei, kann man dies wirklich ein Leben nennen? Ich kann mich noch gut an Anfang März letzten Jahres erinnern, wo ich durch reinen Zufall auf ein Video von dem Coronavirus gestoßen bin und es so nebenbei beim Abendessen erzählt habe. Meine Familie und ich haben uns fast schon etwas lächerlich darüber gemacht und uns gedacht, was geht uns denn das an? Das Virus ist doch in China, das ist so weit weg, das kommt doch nie im Leben zu uns.

Bald darauf hatten meine Klasse und ich die einwöchige Sprachreiße nach Irland. Wir fuhren also nach Galway mit einem normalen Gefühl, welches man halt so hat, wenn man verreist. Doch was dann auf uns zu kam, hätte sich keiner vorstellen können. Wir kamen noch so und so über die Grenze von Deutschland und Österreich, die Schulen, Geschäfte alles war zu, die Stadt sah aus wie ausgestorben. Ich kann mich noch genau erinnern wie ruhig es war, kein Auto, nichts, es herrschte pure Stille in Klagenfurt. Aber viel dachte ich mir auch hier nicht, ich dachte nur: “Wie cool keine Schule.“

Dann fing es mit der Quarantäne an, alle mussten zu Hause bleiben, man durfte niemanden mehr treffen, man desozialisierte. Aber gut, die meisten hatten den 1. Lockdown überstanden und wir durften teilweise auch wieder in die Schulen und dann standen auch schon die Sommerferien vor der Tür. Da dachte ich mir: „Endlich ist alles vorbei!“. Da ich in den Sommerferien, wie das Jahr zuvor, arbeiten ging und außer einem Plexi-Glas zwischen mir und den Kunden gab es keine große Veränderung.

Doch nun sitzen wir wieder alle hier, zu Hause, im 2. Lockdown. Ich habe keine Ahnung, wie es diese Mal ausgehen wird. Doch mit den ganzen Beschränkungen, die es gibt, nenne ich das hier kein erfülltes Leben, ich habe jeden Tag denselben Ablauf. Aufstehen, vor dem Computer setzen, Online-Unterricht überstehen, Mittagessen, Hausübung machen und wieder ins Bett gehen. Ich hoffe wirklich, dass wir bald eine bessere Lösung als diese hier finden und dass wir diese Epidemie gut überstehen werden.