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Future-Mind

„Könnte es sein, dass der Virus unser Leben in eine Richtung geändert hat, in die es sich sowieso verändern wollte?“

Diese Frage habe ich aus dem Text von Mathias Horx „48 – die Welt nach Corona“ bewusst ausgewählt. Mein Name ist Chiara Jessenitschnig und ich bin Schülerin eines Gymnasiums in Klagenfurt. Ich habe eine Revolution erlebt, die es so noch nie gegeben hat, seitdem ich auf dieser Welt bin. Kein Ausgang mehr, keine Schule mehr. Anfangs war ich schockiert über diese drastischen Maßnahmen, die mich und auch alle anderen von heute auf morgen überrumpelten. Das neue Homeoffice, was für viele totales Neuland war, nur noch von zuhause aus zu arbeiten, erschien im ersten Moment als merkwürdig. Jedoch lernten die Leute unter diesen Umständen das Improvisieren und Zeit-Jonglieren. Alles musste gut strukturiert sein, um seine To-do-Liste abhaken zu können.

Ich habe die Frage am Anfang meines Textes bewusst gewählt, da ich wollte, dass Sie sich diese Frage durch den Kopf gehen lassen, während ich Ihnen meine Meinung offenbare. Der Virus hat unser Leben verändert. Um auf eine Text-Passage von Mathias Horx hinzuweisen, in der er schreibt: „Die gesellschaftliche Höflichkeit, die wir vermissten, stieg an.“, möchte ich erläutern, dass die Menschen ihren Telefonhörer nicht mehr ignoriert haben, sie haben den Menschen wieder zugehört und haben Zeit für Familie und Freunde gefunden. Es entstand eine neue Kultur, die Erreichbarkeit und Verbindlichkeit in den Mittelpunkt stellte. Jeder schätzte einen Anruf und freut sich über längere Gespräche. Wir wurden regelrecht weggesperrt, man durfte nur noch für Einkäufe oder wichtige Erledigungen das Haus verlassen, doch dadurch öffnete sich etwas Neues, eine Neuorganisation, eine Konnektivität, die es früher so nicht gegeben hat. Verzicht muss nicht gleich Verlust bedeuten, sondern kann uns neue Möglichkeitsräume eröffnen. Und all das hat uns diese weltweite Krise offenbart, dies hat einigen von uns die Augen geöffnet, so auch mir. Ich habe angefangen weiter zu denken, also eine Zukunfts-Bewusstheit entwickelt. Ich habe also eine Re-Gnose, eine Erkenntnis-Schleife oder einen inneren Wandel gehabt. Ich habe gelernt auf die wichtigen Dinge im Leben zu achten und mir Dinge besser einzuteilen. Durch diesen Totalausfall habe ich es wieder geschätzt, ohne Bedenken auf die Straße gehen zu können, doch ob es allen so geht? Ich glaube, dass Menschen auch heute nach dieser Pandemie Angst haben, sie haben Bedenken, dass dieser Virus zurückkommt und unser aller Leben noch einmal auf den Kopf stellt. Und um so etwas zu verhindern, können alle mithelfen.

Und darum möchte ich auch Sie bitten. Machen Sie das Beste aus angeordneten Maßnahmen, beginnen sie Sachen anders zu sehen und sich in der Zeit eines Totalausfalles auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Denken Sie über ihr Future-Mind nach. Mit einem letzten Beispiel möchte ich meinen Text abschließen.

„Die Story der Tiefenkrise: Italiener sind singend auf den Balkonen, in China und Italien sind die Industriegebiete frei von Smog und die Umwelt kann sich erholen.“

Die beste Zeit etwas zu verändern ist heute, denn morgen könnte es schon zu spät sein.