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Die Schule von einer anderen Seite

Das erste Mal habe ich von Covid-19 an einem Tag im Feber gehört und gelesen, als ich mit dem Bus zu Schule fuhr. Ich hörte von großen Corona-Ausbrüchen in Wuhan und China und ich dachte nicht, dass das Virus auch zu uns käme. Ich unterhielt mich mit meinen Freunden über das Virus. Als Anfang März die ersten Fälle in Italien und Europa getestet wurden, dachte ich noch nicht, dass es große Auswirkungen auf mein Leben haben würde. Ein bis zwei Wochen später wurden die Schulen geschlossen. Zuerst dachte ich, das sei ein Witz und ich genoss die Semesterferien.
Dann begriff ich, dass die Schulen wirklich geschlossen hatten und fragte mich: „Was denkt sich das Bildungsministerium dabei?“ Ich hasse das Maskentragen. Da ich hoffte, dass die Schulen nur kurz geschlossen waren, machte ich mit. Meine Schule war eine besondere, da sie nach dem Schulprinzip von Maria Montessori unterrichtete. In dieser Schulform kann man nur gut lernen, wenn man vor Ort ist, denn nur dann kann sich ein gutes, ruhiges Arbeitsklima entfalten und die vielen Materialien verwendet werden.
Bald wusste ich, dass die Schule noch lange geschlossen haben würde und war sehr traurig. Ich konnte ja meine nette Lehrerin und meine Schulkollegen, alle sehr nett und liebenswürdig, nicht mehr sehen und nicht mit den anderen reden. Ich vermisste meine Klasse sehr.

Ein Ausflug nach dem anderen fiel aus. Die Ausflüge haben mir viel bedeutet. Ich weinte sehr viel in dieser Zeit. Hier eine Liste der ausgefallenen Ausflüge und Veranstaltungen:

  • Klassenübergabe an die nächste 1. Klasse
  • Schulabschied
  • 2-tägiger Ausflug nach Heiligenblut
  • viele Ausflüge in den Wald
  • Radfahrtage und Radfahrprüfung

Als die Schule wieder begann, in getrennten Gruppen, sah ich die Hälfte meiner Klasse nicht. Das Montessori-Konzept konnte nicht mehr ausgeführt werden, da wir wegen der möglichen Übertragung die Materialien nicht mehr verwenden durften. Wir erlebten die Schule von einer ganz anderen Seite. Zum Glück konnten wir, die ganze Klasse, uns in kleinem Rahmen verabschieden. In den Sommerferien merkte ich wenig von Covid-19. Wir konnten zwar keine Reisen nach Italien und Kroatien machen, aber wir machten zweiwöchigen Urlaub in der Slowakei und in Ungarn.

Jetzt habe ich mich ans Maskentragen gewöhnt. Die Zahlen der mit Corona-Infizierten sind höher als je zuvor. Die Regierung tut gefühlt nichts dagegen. Ich hoffe, dass diese Pandemie bald vorbei ist. Noch kein Bekannter oder Verwandter von mir ist an diesem Virus gestorben, und ich hoffe, dass es so bleibt.