Es war Freitag, der 13.3.2020, wie an jedem normalen Wochentag, trat ich in das Schulgebäude ein. Doch an diesem Tag war etwas anders. Ich öffnete gerade die Tür, als mir ein Schwall von hektischen und fröhlichen Stimmen entgegenkam. Überall hörte ich Schüler, die ihre Meinung zu den „Corona-Ferien“ äußerten. Manche waren glücklich, andere wiederum verwirrt und besorgt. Schnell ging ich ins Klassenzimmer. Dort war der Gesprächsstoff derselbe. Ich ging zu meinem Sitzplatz und setzte mich hin. Ich war aufgeregt und überrumpelt. Gestern am Abend habe ich erst Bescheid bekommen, dass wir eine Woche keine Schule mehr haben. Als ich mich so umsah, wurde mir bewusst, dass es meinen Mitschülern auch so erging. Wir wussten alle nicht, wie es weitergehen soll.
Endlich, die Schulglocke läutet zum Unterricht. Innerlich hoffte ich, dass unsere Professorin mehr wusste als wir. Doch als sie hereinkam wurde mir schlagartig bewusst, dass sie auch nicht mehr wusste. Sie saß im selben Boot wie wir. Auch die anderen Professoren konnten uns nichts Neues sagen, manche gaben uns Aufträge für die nächste Woche auf. Die meisten taten so, als wäre nächste Woche wieder alles ganz normal. Als ich aus der Schule hinausging, war ich nicht beruhigter. Nein, im Gegenteil, ich wusste nicht mehr als zuvor. Aber langsam kam mir auch in den Sinn, wie entspannend und einfach es wäre ohne Schule, obwohl ich mir noch immer unsicher war, wie sie alle Noten zusammenbekommen wollten.
Zuhause angekommen, überlegte ich mir mit meiner Schwester, was wir in der freien Zeit alles unternehmen könnten. Doch diese Versionen lösten sich schnell auf, als am Montag von fast allen Professoren Nachrichten kamen. Die meisten nutzten dafür verschiedene Plattformen, und sich erst einmal bei allen Plattformen anzumelden, war gar nicht so einfach. Die Tatsache, dass die Plattformen alle total überlastet waren, machte es noch komplizierter. Am Ende der ersten „Corona-Schulwoche“ war ich überall angemeldet und konnte jetzt mit den Aufgaben beginnen. Für meinen Geschmack gaben die „Nebenfächer“ etwas zu viel Stoff auf. Normalerweise hätten wir nie so viel Stoff durchgemacht. Erst in der nächsten Woche kam ich dahinter, dass es noch eine weitere Plattform gab, auf der manche Professoren schon eine Woche lang Stoff aufgegeben hatten. Ich war überfordert, mit den Plattformen und den teils verwirrend gestellten Aufgaben der Professoren. Manchmal stellten die Lehrer drei Mal die gleichen Aufträge auf die Plattform. Doch neben den Schwierigkeiten bei meinen Schulsachen kamen auch noch die Probleme mit der Quarantäne. Ich durfte nicht in die Stadt und meine Freunde sah ich nur über Videoanrufe. Mein Musikunterricht wurde über Skype weitergeführt, dies war ziemlich ungewohnt und auch kompliziert. Zum Frisör konnten wir nicht gehen, deshalb schnitt meine Schwester mir die Haare. Viele Urlaube wurden storniert, auf die ich mich so gefreut hatte. Neben alldem war auch noch die Angst um meine Großeltern da.
Doch die Quarantäne hatte auch gute Seiten. Ich konnte meistens ausschlafen, der Unterricht wurde von mir eingeteilt und ich konnte auch einmal einen Tag unter der Woche nichts für die Schule machen. Trotzdem bin ich jetzt wirklich sehr froh, dass die Schule wieder angefangen hat und dass ich endlich meine Freunde wiedersehen kann.