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Neu und eng

Schulfrei. Das war ja ein Ding! Unglaublich. Doch irgendwie fühlte es sich nicht an wie sonst schulfreie Tage. Jeder Tag brachte neue Informationen über eine Krankheit, die ich nicht kannte. Ich spürte nur ihre Auswirkungen. Und Unsicherheit. Oma und Opa kamen nicht mehr regelmäßig zu uns, Mama musste nicht mehr arbeiten gehen und Papa war plötzlich immer anwesend, wenn auch für uns Kinder nicht greifbar; wir konnten nicht mehr zum Training, spielen sollten wir nur noch im Garten ohne die Pflanzen abzuschießen, Gitarren- Unterricht per Video und statt Schule, selbständiges Lernen und Erarbeiten.

Von einem Tag auf den anderen wurde alles ein wenig anders. Neu und oft auch eng. Mir schien es, als würden meine drei Geschwister ständig um mich herum sein, neben mir, in meinem Zimmer, bei der Hausübung. Ich brauchte sie und doch waren sie oft anstrengend. Es war nicht leicht, sich hinzusetzen, um die Arbeiten zu erledigen, die einfach gemacht werden mussten. Das Konzentrieren fiel mir nicht immer leicht und es gab so viele Dinge, die interessanter schienen. Doch oft half es schon, wenn Mama im Raum war, meine Geschwister auch ihre Aufgaben machten und ich das Gefühl hatte, es zu schaffen.