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Rodeln im Gras bei Sonnenschein

In der Corona Zeit bin ich zu meinen Großeltern auf das Land gefahren, denn sie sind Selbstversorger. Die gefühlte doppelte Hausübung machte ich mit meinem gleichaltrigen Cousin Erwin. Nachmittags verbrachten wir unsere Zeit im Wald, spielten, mussten Babysitter sein oder halfen bei der Arbeit im Stall. Die um einiges jüngeren Cousinen heißen Sandra (6 Jahre), Claudia (4 Jahre) und Sara (2 Jahre) sowie mein kleiner Cousin Hannes (4 Jahre).

Wir alle gemeinsam haben ein für uns extrem lustiges Spiel erfunden. Man nimmt sich ein Kindergefährt, ein Bobby Car, Traktor oder Dreirad, fährt mit voller Geschwindigkeit damit eine steile asphaltierte Straße hinunter. Vorsicht war geboten, da wir uns dabei immer gegenseitig rammten. Das war vielleicht ein Spaß. Oft gingen wir gemeinsam zum Lager bauen in den Wald. Den Schwertkampf übten wir mit den herumliegenden Stöcken.

Nach dem Abendessen durften wir bei Regen bzw. schlechtem Wetter mit unserem Handy spielen. Wir mussten jeden Tag schon um sechs Uhr aufstehen, um unseren Großeltern bei der anstrengenden Stallarbeit helfen zu können. Es machte uns Spaß beim Füttern der Kühe, beim Melken oder beim Ausmisten dabei sein zu können. Besonders aufregend war natürlich, wenn ein Kalb das Licht der Welt erblickte. Langweilig war das Verarbeiten der Milch, meine Oma macht daraus Topfen und Butter. Die Mädels hatten dabei mehr Freude.

Plötzlich kam der Anruf, „Meine Mama ist Kontaktperson, dadurch eventuell positiv!“ Panik breitete sich bei uns allen aus. Kein rationales, nachvollziehbares Denken sowie Handeln waren in dieser Ausnahmesituation mehr möglich. Angst war das Gefühl, das dominierte. Meine Mama musste so schnell wie möglich isoliert werden. Wir fanden eine nette Unterkunft bei meiner Tante Hildegard, die auf tausend Meter Seehöhe wohnt. Rundherum befindet sich keine Menschenseele, Ruhe, Stille, Sonne, Wald, Bach und besonders viel frische Luft. Sie gab mir ein eigenes Zimmer zum Lernen. Anfangs ging es mir damit gar nicht gut. Da wollte ich den ganzen Tag nur schlafen und keine von den nicht enden wollenden Hausaufgaben mehr machen. Gott sei Dank war alles nur ein Fehlalarm. Gemeinsam schafften wir es, einen lustigen sowie abwechslungsreichen gemeinsamen Alltag zu finden. Natürlich gelang es uns verrückte, unvergessliche Dinge miteinander zu machen. „Rodeln im Gras bei Sonnenschein.“